Weisser Tee – Was sind die Unterschiede?
In diesem Artikel geht es um die unterschiedlichen Sorten von weissem Tee. Oft liest man, zum Teil bewusst, widersprüchlich geschriebenes. Grundsätzlich gilt: Echter weisser Tee wird aus der Da Bai Varietät der Camellia sinensis gewonnen. In diesem Artikel wird deshalb nicht näher auf weisse Tees welche nicht auf der Da Bai Teevarietät basieren eingegangen.
Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen existieren von der Da Bai Varietät die Fuding sowie die Zhenghe Variante. Ob sich die Varietäten genetisch unterscheiden kann der Autor an dieser Stelle nicht mit Sicherheit beantworten. Die Grundlegenden Unterschiede liegen aber sowieso in der Verarbeitung. Die Fuding Variante wird nur sehr leicht oxidiert und ist daher sehr leicht im Geschmack. Der Aufguss ist hellgelb, das Aroma süss und blumig. Die meisten im Westen erhältlichen weissen Tees sind Fuding Varianten. Die Zhenghe Variante wird bedeutend länger oxidiert und entwickelt so ein ganz eigenständiges Aussehen und Aroma. Zum typischen süssen und blumigen Aroma gesellen sich auch fruchtige Noten. Der Aufguss tendiert mehr ins gelb-orange. Weisser Tee nach Zhenghe Art ist nur in sehr spezialisierten Teefachgeschäften erhältlich.
Baihao Yinzhen
Vielen besser bekannt als Silbernadeltee ist eine der edelsten und auch teuersten weissen Tees. Baihao Yinzhen wird ausschliesslich von Hand geerntet und es werden nur die Blattknospen verwendet. Diese werden nach dem Welken wie Oolong kurz ruhen gelassen damit sie oxidieren können. Erst danach werden sie durch Erhitzen fixiert. Der Geschmack von Baihao Yinzhen ist einzigartig durch sein klares, süssliches und leicht grasiges Aroma. Die Geschmacksnoten sind sehr subtil und langanhaltend, der Aufguss hellgelb und klar. Einige Teetrinker tendieren manchmal zu Bai Mudan da dieser ähnliche Geschmacksnoten aufweist aber etwas vollmundiger ist.
Bai Mudan
Wörtlich übersetzt heisst dieser Tee weisse Pfingstrose. Besser bekannt ist Bai Mudan unter der englischen Übersetzung White Peony. Anders als für Baihao Yinzhen werden für Bai Mudan neben der Blattknospe auch ein oder zwei Teeblätter mitgeerntet. Der Tee schmeckt dadurch insgesamt vollmundiger und der Aufguss wird ein wenig dunkler wegen den oxidierten Teeblättern. Die Blattknospen behalten aber weiterhin ihre weisse Farbe.
Gong Mei
Da später geerntet als Bai Mudan ist Gong Mei kräftiger im Aroma und der Aufguss goldgelb. Die Teeblätter sind insgesamt dunkler und der Anteil der Blattknospen im Verhältnis zu den Teeblättern ist geringer. Das gesamte Erscheinungsbild unterscheidet sich durch die dunklen Teeblätter erheblich vom Weiss des Bai Mudan oder Baihao Yinzhen. Dennoch verkaufen windige Verkäufer diesen und zum Teil sogar Shou Mei als Bai Mudan.
Shou Mei
Spätere Ernten von weissem Tee werden als Shou Mei bezeichnet. Der Tee fällt durch seine goldigen bis schwarzen Teeblätter auf. Zwar sind auch hier weisse Blattknospen zu finden jedoch in einer geringeren Anzahl. Der Aufguss von Shou Mei ist goldgelb bis orange und erfreut mit einer zusätzlichen, fruchtigen Note. Obwohl Shou Mei der vierten Qualitätsstufe angehört sollte er keinesfalls als minderwertig angesehen werden sondern vielmehr als willkommene Abwechslung zu den bekannteren weissen Tees angesehen werden.
Welchen Tee nehme ich den nun?
Für welchen weissen Tee man sich schlussendlich entscheidet bestimmt die eigene Präferenz. Der Autor selber verfügt über eine gut gefüllte Teetheke mit verschiedenen Teesorten. So kann je nach Tageslaune dieser oder jener Tee aufgegossen werden. Viele Teehändler, so auch Teamania, bieten verschiedene Probiersets an. Eine wunderbare Möglichkeit um sich günstig eine Umfangreiche Sammlung anzulegen.